
Der Weg in die Tuerkei beinhaltete noch einige Ungereimtheiten: Eigentlich hatte ich am Vorabend beschlossen von Tserevo aus in die Tuerkei zu Trampen. Von Tserevo fuehrt laut Karte eine Strasse in Richtung Grenze. Aber als Schopper mir mitteilte, dass sich die Strasse in einem schlechten Zustand befindet, machte ich mir ueber mein Vorhaben Gedanken. Wie dem auch sei, der Entschluss war zunaechst gefasst und ausserdem gab es sowieso keine Alternative. So stand ich mit Sack und Pack um 8 Uhr an der Bushaltstelle und wartete auf den Bus nach Tserevo. Doch als mich beim Einsteigen der Busfahrer ob ich nach Burgas moechte, revidierte ich meine Plaene und ich entschloss mich kurzerhand die Variante ueber Burgas nach Vice zu waehlen. Dabei wollte ich auf jeden Fall – auch wenn es voelliger Schwachsinn ist – nach der vergessenen Kamera am Busbahnhof von Burgas fragen.
In Burgas angekommen und kaum aus dem Bus gestiegen quatschte mich auch schon wieder einer an. Noch recht freundlich gestimmt liess ich ihn erst stehen, als er mir anbot Geld zu tauschen. Die folgenden Recherchen nach meiner verlorenen Kamera waren natuerlich voellig zwecklos. Auch die Suche nach einem Anschlussbus nach Kirkareli (Tuerkei) war nicht einfach. Es fuhr zwar ein Bus vom Busbahnhof dorthin, doch erst am folgenden Morgen. Da wurde mir mal wieder deutlich wie schwierig es ist vernuenftige Informationen zu bekommen. Ein Typ, der mir zwar auch gern was angedreht haette, gab mir dann den entscheidenden Tipp: Ich solle ein paar hundert Meter der Strasse vom Busbahnhof aus folgen, wo sich ein Buero eines Busunternehmens befindet.
Das tat ich – und tatsaechlich – in 1,5 Stunden fuhr von dort ein Bus ueber Kirkareli nach Istanbul. Wobei ich von Ufuk (mein Couchsurfing-Kontakt) musste, dass ich von Kirkareli Anschluss nach Vice habe. Zwar kam der Bus gut eine dreiviertel Stunde spaeter als gesagt, aber er kam wenigstens. Das einzig bemerkenswerte an der folgenden Busfahrt war der Aufenthalt an der Grenze: Alle mussten ihr Gepaeck den Zoellnern praesentieren.
Als ich in Kirkareli ausstieg besorgte ich mir schnell tuerkisches Geld und bestieg unmittelbar danach den Bus nach Vice. Wo ich gegen 17:30 ankam. Was fuer eine Tortour, dachte ich. Jetzt musste ich nur noch die Wohnung von Ufuk finden, dachte ich. Auf dem Weg durch den Ort fuehlte ich mich auf einmal wohl – ich war froh in der Tuerkei zu sein. Es kam mir alles so vertraut vor, wie in Berlin-Kreuzberg.


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