
Am Kreisel gab es weitere Erkundigung bei einem Busfahrer die Bestätigung: es fuhr kein Bus mehr nach Mapusa (was Mabza ausgesprochen wird). Also nahm ich ein „Tuktuk“ für 150. Die Taxi-Rikschas sind wirklich lustige Dinger: Knatternd, stets mit einer frischen Brise, allerdings mit einer wenig effektiven Hupe ausgestattet (was in Indien ein Nachteil ist), düsten wir durch die finstere Landschaft, sodass wir gegen 20:40 den Busbahnhof erreichten.

Obwohl ich mich nur am Bahnbahnhof aufhielt, war ich ein wenig aufgeregt: So, zum ersten Mal im Dunkeln, allein, in einer indischen Stadt.. Nach kurzer Zeit sprach mich ein Herr an: Inder sind sehr an Ausländer interessiert. Man fällt hier selbstverständlich sofort auf; öfters baten mich Inder schon um ein gemeinsames Foto mit ihnen (in freundschaftlicher Pose). Als der Schalter des Reiseunternehmens durch ein Jungen besetzt war, half mir der Herr meine Anliegen verständlich zu machen. Eigentlich wird hier natürlich englisch gesprochen. Doch auf der einen Seite beherrschen nicht alle tatsächlich die Sprache, zum anderen verstehe ich die Inder auch häufig unheimlich schlecht. Dass macht natürlich jeden Kontakt unheimlich spannend. (Des Weiteren bekam ich am Nachmittag eine tolle SMS mit der Nachricht vom Busunternehmen: Die Fahrt nach Mumbai fällt aus! - Da war ich natürlich erst mal baff. Woraufhin ich dort anrief – was natürlich wieder spannend war – wider erwartend konnte ich mich mit dem Menschen verständigen. Und er teilte mir mit, nachdem ich ihn einige Informationen gegeben habe – Inder wollen immer alles wissen – dass es sich um ein Missverständnis handelt.) Auch wollte ich in Mumbai vorher aussteigen. Denn ich habe in der Stadt ein Zimmer gebucht (weil mich das Arsch, der Couchsurfer Jude Rosenmeyer, hat hängen lassen) und ein Mensch vom Hotel, mit dem ich telefonierte, gab mir wage Hinweise wo ich am Besten den Bus verlasse.

Der Herr fuhr mit dem 21 Uhr Bus nach Bombay und gab mir zum Abschluss seine Karte. Falls ich irgendwelche Schwierigkeiten oder ähnliches hätte, meinte er, könnte ich ihn anrufen. Während er seinen Bus bestieg, wartete ich weiter auf den Sleeperbus nach Bombay. Ich habe nämlich für die 12 Stunden fahrt eine Hälfte einer Koje gebucht. Da mir der Travelagent versicherte, dass eine Hälfte ausreicht. Im Bus war ich dann aber ziemlich froh, als man mir eine Koje für mich allein zur Verfügung stellte.

Zunächst fand ich es ziemlich angenehm zu liegen und noch ein wenig zu lesen. Als ich dann gegen 23 Uhr beschloss zu schlafen, ging natürlich gar nichts. Die Fahrt war ein einziges Geschaukel. Manchmal wurde man hin und her geschleudert in seinem Kabuff und man hatte nicht selten den Eindruck, dass man durch unwegsames Gelände fuhr. Auch begruesste ich die Pinkelpausen. Obwohl, wie Blaise mal zu mir sagte – Indien ein einziges Pinkelbecken ist (würde Lutz unheimlich gefallen) – gab es an der „Raststätte“ eine Toilette. Doch die stank dermaßen nach Urinal, dass es mir sehr schwer fiel die nötige Zeit dort zu verbringen. Auch musste ich mich mal wieder (ich hatte zunächst daran gedacht meinen duennen Schlafsack für die Fahrt zu benutzen, dann aber doch wieder vergessen) auf die offerierte verwanzte Decke zurück greifen. Es war ohne dem nicht auszuhalten, weil die ganze Zeit AC kalte Luft erzeugte, dass man sich fast wie einem Kühlschrank vorkam. So war ich froh als endlich der Morgen anbrach und ich mir die Zeit mit aus dem Fenster schauen vertreiben konnte.
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