the blue moon

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Donnerstag, 7. Oktober 2010

28.08.10 Agra


Mal wieder ziemlich früh ging es am folgenden Morgen los (4:30 Uhr). Mit einem Auto fuhr ich ohne gültiges Ticket zum Bahnhof. Auf den Straßen war zu dieser Zeit nichts los – vereinzelt sah ich Jogger laufen, die zu einem anderen Zeitpunkt auch keine Chance hätten.
Am Bahnhof angekommen entschloss ich mich zunächst zu einem Frühstück in unmittelbarer Nähe. Anschließend machte ich mich auf das Abenteurer Bahnfahrt ohne gültige Fahrkarte:
Wie üblich lagen oder saßen überall Leute auf dem Bahnhof herum. Eine Anzeige in der Eingangshalle war zumindest in Hauptstadt vorhanden und erleichterte damit ungemein die Orientierung. Als mir gerade der Zug den ich nehmen wollte in die Augen sprang, kam ein Typ auf mich zu der mich nach meinen Ticket fragte. Ich zeigte ihn den Ausdruck woraus hervorging, dass ich auf der Warteliste stehe. Der Typ führte mich zu einem anderen Typ (zuvor hatte ich nie so viele Bahnangestellte auf Indiens Bahnhöfen erlebt), der wiederum begleitete mich zu einem Büro, die die letzten Informationen über die Warteliste aus den Computer zauberten. Damit waren meine Chance endgültig dahin, mit dem Zug zu fahren. Der Futzi im Büro natürlich nicht dumm, offerierte mir als einzige Transportmöglichkeit nach Agra ein Taxi. In meiner Hilflosigkeit und Frustration ging ich auf das Angebot ein. Ich hatte keine Lust einen Tag länger in Delhi zu verweilen und außerdem fuhr in der Nacht schon der Zug nach Varanasi von Agra aus, den ich ebenfalls gebucht hatte.
Als wir gegen 10:30 in Agra ankam, fuhr der Taxifahrer zu einem Hotel. Eigentlich wollte ich zum Bahnhof, um meinen Sack dort bei der Gepäckaufbewahrung abzugeben. Der Typ stellte sich aber entweder ein wenig dumm an oder er meinte das Spiel noch wenig weiter treiben zu können. Am Hotel kam auf jeden Fall sofort ein weiterer Typ auf mich zu und ich hatte den Verdacht (der bestaetigte sich dann auch später), dass das Taxibusiness mit dem Hotel unter eine Decke steckt. Ich war sowieso schon über meine Dummheit geladen mich auf die Taxifahrt überhaupt einzulassen und jetzt wollten sie mich wahrscheinlich noch ein wenig mehr melken. Der Typ stellte sich als der Besitzer des Hotels vor (was sich glatte Luege herausstellte). Mir kam es als erstes darauf an meine Sachen sicher unterzubringen. Nach einigen hin und her verstauten wir mein Sack in einem Kabuff . Als nächstes wies sich der Typ als lizenzierter Touristenfuehrer aus und zeigte mir dabei seinen Ausweis. Er wollte mir neben dem Taj Mahal noch andere Attraktionen der Stadt zeigen und verlangte für jede Sehenswürdigkeit 200 Rupien. Auf den Mist wollte ich nun gar nicht eingehen und dass machte ich ihn auch deutlich. Da meinte er, zunächst führt er mich herum und später könne ich dann entscheiden was mir die Sache wert war. Darauf lies ich mich dann ein.
Allerdings wollte ich, und dass machte ihn gleich deutlich, keine große Führung. Neben dem genannten Weltwunder entschloss ich mich noch zu einer weiteren Festungsanlage.

Nach der Besichtigung und dem Lunch, schleppte mich der Typ zu einem dieser Verkäufer von typischen Handwerk. Nach anfänglichen Widerwillen ließ ich mich auf die Geschichte ein: was hatte ich schon zu verlieren und kaufen – werde ich sowieso nichts. Es war interessant was ich hier über die Arbeiten am Taj Mahal erfuhr. Der Typ hat sich richtig viel Mühe gegeben und es tat mir fast leid ihn später enttäuschen zu müssen.
Das Taj Mahal hat mich dann - live on stage – muss ich sagen, schon beeindruckt!
Anschließend habe ich für den Rest des Tages mir ein Hotelzimmer gebucht und mich ausgeruht. Am Abend ging es mit der Bahn nach Varanasi – zum nächsten holyplace in Indien.

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