the blue moon

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Mittwoch, 4. August 2010

Ab den 26.07.10 in Calangute



Indien ist ja für sein mysteriöses Geschehen bekannt. In diesem Land funktionieren die Dinge nicht so einfach bzw. sie funktionieren anders. In meinem Fall zeigten sich zunächst Schwierigkeiten mit dem Rechner: ich kam nicht ins Internet. Ein Signal war zwar vorhanden, doch der Computer schaffte den Quantensprung für die Onlinefunktion nicht. Als nächstes konnte mein Telefon kein Netzkontakt herstellen. Woraufhin ich mir extra eine indische SIM-Karte besorgte. Mit der ich sichtbaren Netzkontakt hatte. Trotzdem konnte ich weder simsen noch telefonieren. Parallel stellten sich bei meiner Uhr Probleme ein: Diese hatte seit der Zeitumstellung Probleme die richtige Zeit anzuzeigen. All dies verunsicherte mich noch mehr, als dass mich das Land mit der fremden Kultur sowieso schon ein wenig klein-lauter werden lies. Nichtsdestotrotz beschloss ich mich nicht ins Boxhorn jagen zu lassen. Auch wenn der erste sowie der zweite Tag mehr durch die stetigen Regengüsse bestimmt war, unternahm ich von meiner „sicheren Burg“aus Stoßtrupp artige Exkursionen ins Feindesland. Darunter war ein Spaziergang am Strand am ersten Tag verbunden mit einem Restaurant Besuch.
Am zweiten Tag wählte ich die Straße nach Calangute (Wobei mich Blaise nach meiner Rückkehr über die Gefährlichkeit des Weges aufklärte. Tage später wurden seine Befürchtungen offenbar, als wir gemeinsam auf dem Motorrad sitzend ein Wagen vor uns beobachteten, worin ein absolut betrunkener Fahrer saß. Der Mann war so besoffen, dass er rechts und links am Straßenrand alles gnadenlos niedermachte.)
Bei meinen Ausflügen wurde ich natürlich ständig von Leuten angesprochen, ob ich nicht dieses oder jenes haben möchte. Ein normaler Akt hier – nichts ungewöhnliches. Trotzdem eine Tatsache woran man sich gewöhnen muss. Manchmal unterhielt ich mich auch mit den Menschen. Denn häufig wurde man von ihnen in ein Gespräch verwickelt, was wiederum Teil ihrer Verkaufstaktik war. Im Straßenverkehr wird oft von der Hupe Gebrauch gemacht. Blaise klärte mich über die Ursachen auf und aus eigener Beobachtung musste ich seiner These zustimmen. Wobei es eigentlich keine These, sondern wohl eine Umstand ist. Jeder Verkehrsteilnehmer bewegt sich erst einmal so vorwärts als ob er allein unterwegs ist. Nur wenn jemand hupt, registriert er, dass auch noch andere unterwegs sind. Dieser ein wenig überspitzt ausgedrückten Umschreibung, würde mir jeder zustimmen, wenn er verfolgen könnte mit welcher Rücksichtlosigkeit ein Vorfahrtgewährender in den Verkehrsfluss einer Hauptstraße einbiegt.
Unabhängig davon hat Indien noch einiges mehr auf Lager woran man sich, wie schon erwähnt, erst gewöhnen muss. Nicht zuletzt deswegen habe ich mir schon im Vorfeld eine 14-taegige Eingewöhnungsphase verordnet, in der ich meine persönliche Konfiguration auf vieles Neues und altes Anderes einpendeln kann.
Gleichfalls habe ich mich vor dem Indien Aufenthalt sowie allen weiteren kommenden Krisengebieten, dazu entschieden keine Malariaprophylaxe einzunehmen. Natürlich in der Hoffnung einer Infektion ausweichen zu können. Weswegen ich z.B. ein Moskitonetz mit mir herumtrage, was ich auch derzeit benutze. Feststellen muss ich leider, dass ich ziemlich häufig von den Mistviechern gestochen werde. Es lässt sich fast nicht vermeiden, was gleichzeitig bedeutet: schauen wir mal, was draus wird!

Ansonsten ist das Örtchen relativ belebt und viele Geschäfte sind geöffnet. Aus unserer Perspektive betrachtet erscheint das normal, aber hier ist Regenzeit mit wenig Tourismus aus dem Ausland. Kompensiert wird es schon seit einiger Zeit durch den einheimischen Tourismus. Viele Inder fahren nach Goa, um dort Urlaub zu machen. Insbesondere Sichtbar wird dies am Strand: Der Strandabschnitt bei Calangute ist stets (wenn es nicht gerade in strömen regnet) bevölkert von einigen hundert Leuten. Man wundert sich was die Leute dort alle treiben. Überwiegend scheinen sie dort nur rumzustehen. Manche trinken Bier; einige befinden sich im Wasser (nur bis zu der Tiefe, wie sie stehen können. Nicht zuletzt, weil die Strömung sehr stark ist und auch die Lifeguard kein Schwimmen erlaubt.); andere scheinen sich nur stehender Weise am Strand aufzuhalten. Auf mich wirkte die Szenerie recht skurril. Von Blaise habe ich später erfahren, dass die Inder solche Menschenansammlungen bevorzugen. Scheinbar fühlen sie sich wohler in der Gruppe.
Wie schon angedeutet gibt es in Calangute eine ganze Reihe von Geschäften. Darunter befinden sich natürlich einige Bars und Restaurants. Während meiner Zeit habe ich es geschafft wenig Lokalitäten zu besuchen. Essen bin ich meistens bei einem Vegetarier gegangen, wo das Essen lecker sowie preisgünstig und die Toiletten westlichen Standard haben. Denn Toiletten ist hier so eine Sache. In manchen Läden existieren einfach keine Toiletten. Notfalls musst du dein Geschäft irgendwo erledigen.
P.S. Die Probleme mit dem Rechner haben sich zwar nicht grundsätzlich erledigt aber gerade funktioniert er. Die Schwierigkeiten mit der neuen SIM-Karte haben sich ebenso geklärt wie die meiner Uhr. Vorläufig scheint alles in Ordnung zu sein. Doch den Blog werde ich zukünftig wohl nicht wie gewohnt bestücken können.
Bis demnächst, K.

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