the blue moon

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Donnerstag, 5. August 2010

in Calangute



Am dritten Tag meines Aufenthalts, fragte mich Blaise, ob ich mitkommen möchte zu einem Treffen. U.a. werde ich dort Heinz kennen lernen, einen Deutschen der sich ebenfalls schon länger hier befindet. Nach einer Tour als Sozius auf der einem alten Modell einer Royal Enfield (indisches Militärmotorrad) durch tropisches Gebiet, wo ich mir vorkam wie in „Apokalypse Now“, landeten wir in einer Kneipe. Zunächst, es gab nur die Lokalität, sonst nichts. Kein weiteres Haus oder Geschäft. Eine Kneipe an einer wenig befahrenen Straße unter Bäumen, im Nirgendwo. Dass war schon abgefahren genug.
Wir betraten die Veranda, wo schon drei Typen - älteres Kaliber – mit Gläser vor sich befindlich, saßen. Wir setzen uns dazu. Heinz mir zur Linken. Die anderen Beiden waren scheinbar Engländer, einer hieß Nick (der war mir sympathisch). Der Andere, mit offenen Beinen, mochte mich glaube ich nicht (gab mir auch nicht die Hand beim Abschied). Alle befanden sich in einem Gespräch – über dies und das – und tranken dazu Whiskey mit Wasser oder ähnliches. Es war kurz nach 12. Wir bestellten uns ein Bier. Kurz nach unserer Ankunft, stoß noch eine Frau zu unserer Gruppe. Die ganze Szenerie war mal wieder zu absonderlich. Es wurden natürlich existenzielle Themen behandelt. Heinz berichtete mir: Er sei in den 70-er Jahren nach Indien gekommen und seitdem ist er hier. Zwischendurch hätte er mal eine Erbschaft gemacht, von dem Geld bzw. von den Zinsen er lebt (die Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor). Ich fühlte mich wie in Hemingways „Unter dem Vulkan“. Und die ganze Geschichte dauerte 3 Bier. Wiedermal eine bleibende Erinnerung.
Auf jeden Fall habe ich beschlossen mir auch so ein Motorrad auszuleihen. Und am Freitag war es denn auch soweit.: Blaise fragte einen Bekannten, der mit einer Enfield zum Haus kam. Nach einer kurzen Verhandlung (1100 Rupien) mietete ich das Geschoss bis einschließlich Montag. Das Gerät war unglaublich und das Fahren auf den Straßen auch - wie ihr euch ja vorstellen könnt. Wichtige Details waren anders: Die Fußbremse befand sich auf der anderen Seite und bei der Schaltung musste der erste Gang nach oben und alle anderen Gänge nach unten geschaltet werden. Selbstverständlich wird in Indien links gefahren! Es war kurios – sag ich euch. Und zunächst hatte ich ganz schön Bammel überhaupt loszufahren. Schließlich saß ich schon seit ein paar Jahren nicht auf so ein Ding und jetzt ist auch noch alles anders und völlig chaotisch. Ich war froh, dass keine Saison war und dementsprechend weniger Verkehr.
Nach einer Spritztour am Freitag mit einem Regenschauer. Betete ich um besseres Wetter am Samstag. Und so war es: Samstag war herrliches und ideales Moped-Wetter. Da ich noch nicht genau wusste, ob ich nicht doch noch ein paar Tage woanders in Goa mich einquartieren soll. Blaise mit seinen Angaben von einer möglichen Abreise recht unkonkret bleibt. Dachte ich vielleicht in Arambol Beach unterzukommen. Wovon mir drei Leute unabhängig voneinander berichtet haben. Deswegen beschloss ich den Ritt (ca. 45 km) dorthin zu wagen. Wofür ich natürlich Sprit brauchte. In Goa ist dass mal wieder ein wenig anders: Es gibt zwar Tankstellen, doch die sind recht rar. Deswegen kauft man den Sprit notfalls für 10 Rupien mehr an der Bude. Literweise abgefüllt in Plastikflaschen (für 65 die Flasche).
Fortsetzung folgt.

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