the blue moon

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Montag, 5. Juli 2010

30.06.10 von Balchik nach Varna



Den heutigen Tag bin ich recht gemuetlich angegangen. Denn ich hatte genuegend Zeit fuer die Fahrt nach Varna. Nach dem Fruehstueck fragte mich noch die Tochter des Hauses, ob ich die heutige Nacht auch im Hotel verbringen werde. Die Antwort ist mir leicht ueber die Lippen gegangen.
Als alles erledigt war, wollte ich zunaechst ausprobieren, ob der Bus nach Varna vielleicht an der Bushaltestelle unten an der Hauptstrasse haelt. Damit koennte ich mir eventuell den Weg zum Busbahnhof sparen. Dem war nicht so: Zwar hielt ein Bus (lustigerweise war es der Fahrer vom Vortag, der nach Kaliakra fuhr) doch der fuhr nach Aldena. Der kommende Bus nach Varna fuhr einfach weiter. Also zu Fuss zum Busbahnhof – gutes Training, sagte ich zu mir.
Dieses Mal fuhr der Bus recht puenktlich. Wobei die Fahrkarte nach Varna mit 5 Leva um 2 Leva guenstiger war als die Fahrt zum Kap. Obwohl die Strecke mehr als die doppelte Entfernung ausmachte. Was ein weiteres Indiz dafuer war, dass die Kap-Fahrt ausschliesslich aus touristischen Gruenden eingerichtet war.
In Varna liess mich der Fahrer 30.06.10 von Balchik nach Varna
Den heutigen Tag bin ich recht gemuetlich angegangen. Denn ich hatte genuegend Zeit fuer die Fahrt nach Varna. Nach dem Fruehstueck fragte mich noch die Tochter des Hauses, ob ich die heutige Nacht auch im Hotel verbringen werde. Die Antwort ist mir leicht ueber die Lippen gegangen.
Als dass alles erledigt war, wollte ich zunaechst ausprobieren, ob der Bus nach Varna vielleicht an der Bushaltestelle unten an der Hauptstrasse stoppt. Womit ich mir den Weg zum zentralen Busbahnhof der Stadt sparen koennte. Dem war nicht so: Zwar hielt ein Bus (lustigerweise war es der Fahrer vom Vortag, der mich nach Kaliakra fuhr) doch dessen Ziel war Aldena. Der naechste Bus der anrauschte war zwar der nach Varna, doch der rauschte auch gleich vorbei. Also zu Fuss zum Busbahnhof – gutes Training, sagte ich zu mir.
Dieses Mal fuhr der Bus recht puenktlich. Wobei die Fahrkarte nach Varna mit 5 Leva um 2 Leva guenstiger war als die Fahrt zum Kap. Obwohl sie mehr als doppelt so weit war.
Als wir in Varna ankamen, liess mich der Fahrer direkt an einer Bushaltestelle raus. Von der ich eine direkte Busverbindung in die Innenstadt hatte, wie mir eine Mitfahrerin deutlich machte.
Aber zunaechst rief ich mein Couchsurfer-Kontakt in Varna Galin an. Nach einigen Saetzen ueber einen moeglichen Treffpunkt – er sprach recht passabel deutsch – machte ich ihn deutlich, dass wir Schritt fuer Schritt vorgehen muessen. Fuer zu viel Informationsaufnahme war mein Kopf nicht zu bewegen, dass spuerte ich sofort. Also fuhr ich zunaechst mit dem Bus ins Zentrum, zu der Kathedrale von Varne. Diese Aktion hat mir schon wieder einige Nerven gekostet, weil ich im Bus versuchte habe jemanden zu finden der englisch sprach, um mir beim richtigen Ausstieg behilflich zu sein. Nach 4 Versuchen gab ich es auf, da sich auch kein anderer der Fahrgaeste bereit erklaerte sich meiner offensichtlichen Hilflosigkeit anzunehmen. Ein Jugendlicher, der an meiner Person zumindest Interesse signalisierte, machte mich bei einer Haltestelle auf die aus dem Bus zu sehende Kathedrale aufmerksam. Somit der ganz Aufwand doch zum gewuenschten Resultat gefuehrt. Dort ausgestiegen rief ich Galin wieder an: Nach einigen Versuchen mich in einen anderen Bus zu verfrachten (Galin wusste nicht in welche Richtung ich fahren musste), gab er endlich auf und hatte ein Einsehen, dass es wohl am besten sei mich abzuholen. Die 20 Minuten Wartezeit nutzte ich, um mich in der Kathedrale umzusehen.
Orthodoxe Christen neigen dazu ihren Glauben durch viele Heiligen Bilder sowie mit geradezu Barocken Mitteln auszudruecken. So war auch diese Kirche mit vielen Bildern ausgestattet. Auch sind immer einige der Bilder extra zum Kuessen plaziert. Waehrend ich mit dem Pfarrer ueber diese Angelegenheiten sprach, erhielt ich hoerbar eine SMS von Galin: Er sei da – teilte er mir mit.
Nach der Begruessung machten wir uns gleich auf dem Weg zu seiner Wohnung. Galin wohnte recht zentral in einer 2 Zimmer Eigentumswoh­nung. Die er vor einigen Jahren fuer 13 Tausend Euro gekauft hatte (was ich spaeter erfuhrt). Nach seinen Aussagen sei die Wohnung mittlerweile das vierfache wert.

Galin war ein etwas eigenartiger Typ, aber mit seiner Art bestaetigte er meinen derzeitigen Eindruck von Bulgarien. Er war zwar freundlicher und hilfsbereiter als die Bulgaren die mir bis zu dem Zeitpunkt begegneten; auch wollte er kein Geld von mir. Doch war er, wie seine Landsleute, wesentlich reservierter als Rumaenen. Mir wurde waehrend meines Aufenthalts in Rumaenien so viel Freundlichkeit entgegen gebracht, dass ich mich schon ein wenig daran gewoehnt hatte. Die Bulgaren scheinen da anders zu sein: Viel knurriger, oft schlecht gelaunt, auch zeigen sie wenig Interesse an Menschen aus dem Ausland. Bulgaren sind scheinbar mehr mit ihren eigenen Dingen beschaeftigt und lassen sich wohl nicht so leicht von anderen Dingen davon ablenken.
Galin bestaetigte meiner Meinung nach die These, da er in seiner ganzen Art relativ kurz angebunden wirkte. Waehrend meiner Anwesenheit telefonierte er andauernd: entweder rief er an oder er wurde angerufen.
Er muesse viele Freunde treffen, sagte er. Fuer den Abend hat er sich mit einigen Freunden verabredet. Spaeter solle es dann zum Strand gehen. Denn heute sei ein besonderer Tag: Der Tag an dem der Sommer begruesst wird. Manfred wird sich darueber freuen, denn er hatte mich schon vor einiger Zeit in einer Mail darueber informiert, dass die Hippies in einem bulgarischen Ort am Morgen des 01.07. die Sonne am Strand begruessen. Das Ereignis fand also heute bzw. morgen frueh in Varna am Strand statt. In dem Text von Manfred klang aber schon an, dass sich die urspruengliche Hippiebewegung zu einer Art Volksfest etablierte. Was durch Galin bestaetigt wurde: Denn Galin war nun wirklich kein Hippie. Oder ein Hippie der deutsche Schlagermusik bevorzugt. Bei Galin musste ich staendig komische deutsche Schlagermusik ertragen. Auch berichtete er mir begeistert, dass demnaechst „Boney M“ in Varna spielt, die er nicht verpassen will. Gut dass ich diesbezueglich inzwischen sehr tolerant geworden bin.
Seine Freunde, die ich dann am Abend kennen lernte, gehoerten auch nicht gerade zur Hippiebewegung. Fast alle koennten sich allerdings einer Abnehm-Initiative anschliessen. Sowieso gehoeren insbesondere die Kerle des Landes nicht gerade zu den Leichtgewichten dieser Welt.
Von Galins Freunden sprachen 2 Deutsch. Woraus sich aber kein munteres Gespraech entwickelte. Insgesamt, und damit moechte ich die Geschichte jetzt abkuerzen, war der Abend langweilig. Ich war froh, dass Galin mir freundlicherweise einen Schluessel seiner Wohnung gegeben hat und ich gegen 1 Uhr den Abend beschliessen konnte. Ein richtige Volksfest Stimmung kam auch nicht auf, weil die Hippies ausblieben und die Bulgaren am naechsten Tag arbeiten mussten. Auch war das Wetter den ganzen Tag ueber alles andere als toll: Immer wieder kam es zu sintflutartigen Regenfaellen, sodass der Sand am Strand unangenehm nass war.

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