the blue moon

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Dienstag, 4. Mai 2010

03.05.10


Wann beginnt eine Reise?
Vermutlich mit einer Idee oder mit einem emotionalen Impuls. Bei einem groesseren Vorhaben, einer laengeren Reise, gehoert eine ganze Menge mehr dazu als nur seinen Traeumen nachzuhaengen. In meinem Fall gab eine es ganze Menge zu bewaeltigen. Nun, nachdem vieles was erledigt werden musste letztendlich auch erledigt war, Beginnt heute meine Reise:
Zunaechst ist es fuer mich noch nicht zu begreifen von allen Verpflichtungen befreit und auf unbestimmte Zeit unterwegs zu sein. Selbst in den letzten Tagen empfand ich es als unwirklich. Jetzt sitzte ich hier genau in dem richtigen Zug, einem Zug der sich Zeit laesst. Gemaechlich fahren wir an der Elbe entlang Richtung Osten.
Inzwischen ist es ruhig geworden im Abteil. Zuvor gehoerte noch ein junger Fahrgast zu unserer kleinen Gemeinschaft. Der Istanbuler sprach nur Englisch, was fuer mich eine erste Herausforderung bedeutete. Doch ich habe mich wacker geschlagen. Vor allem, weil der Dritte im Bunde - wie sich spaeter herausstellte ein Bahnreisender aus Passion - mir das Feld der Konservtion ueberliess. Und ich mich dazu aufgefordert fuehlte den "Unwissenden" aufzuklaeren. Ihn, nebenbei bemerkt, ueber kommende Begegnungen mit Nazis vorzubereiten sowie ueber das Verhalten seiner "Landsleute" hier im Lnde aufzuklaeren.
Nach einem technischen problem traffen wir etwas verspaetet um 22:45 in Brastislava ein. In einem Telefonat konnte ich meinen ersten CouchSurfing-Kontakt Marek darueber informieren, weil er freudlicherweise mir angeboten hat mich vom Bahnhof abzuholen und ich ihn nicht unnoetig warten lassen wollte.
Am Bahnhof angekommen hielten sich dort die ueblichen Gestrandeten auf: vielleicht nur eine Spur verwahrloster als in Deutschland. Marek war zunaechst nicht zu entdecken. Doch dann kam jemand mit einem selbstgemalten Schild fragend auf mich zu: Es war Marek! Wir fuhren mit dem Bus zu ihm nach Hause. Da Marek Lehramt fuer Englisch und Deusch studiert, sprach er recht gut Deutsch und so dauerte es nicht lange, dass sich munteres Gespraech ueber alles moegliche entwickelte. Etwas ausserhalb vom Zentrum bewohnt Marek gemeinsam mit seiner Mutter, seinem 15-jaehrigen Bruder Peter sowie Vlademir - einem "Dauergast", der als Obdachloser im Winter von seiner Mutter kurz vor dem erfrieren aufgelesen wurde, eine 3-Zimmer Wohnung in einem Hochhausgebiet. Meine "Couch" fuer die Zeit in Bratislava stand in dem Zimmer von Marek. Nachdem wir noch etwas gegessen hatten, und ich die Mutter kurz kennengelernt habe, sind wir schliesslich schlafen gegangen.

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