Der folgende Tag ist der Erste den ich voellig allein verbringe. Aber von Anfang an:
Zunaechst wollte ich am Dienstag endlich meinen Spaziergang in der Tatra beginnen. Peter riet mir ab. Das Wetter sein zu unbestaendig. Ich solle erstmal eine Tour in der Malá Fatra machen. Dort sei es auch sehr schoen und es waere ein gutes Training fuer die Tatra. Da ich eh recht entscheidungsunfreudig war, stimmte ich ihm zu. Bevor wir also ins Bett gingen, gab mir Peter noch einen Zettel mir der Busverbindung, den Ortsnamen sowie eine Wanderkarte der Region.
Am folgenden Morgen war ich um 7:30 wach und ausgeruht: Herrlich.Da ich alles in Ruhe angehen liess, traf ich erst kurz nach 10 am Busbahnhof ein.
Die Abfahrtsstelle Nummer 10 war schnell gefunden. Aus kurzer Entfernung sah ich schon den Bus nach Terchova abfahrbereit stehen. Nach einer guten halben Stunde trafen wir in Terchova ein. Der Jugendentliche, der auf dem Nebensitz sass, zeigte ich den Zettel mit den Ortsnamen. Voellig ueberrascht vernahm ich englisches Gestammel aus seinem Munde. Den Wortfetzen konnte ich entnehmen, dass er zu dem Ort wo ich hin will auch muss. Na prima, dachte ich, und machte mich aufbruchbereit, als der Junge schon aus dem stehenden Bus entschwannt. Er ueberquerte die Strasse und stieg in ein dort wartendes Auto. Der Wagen fuhr los und weg war er. Innerlich begann ich mich schon wieder aufzuregen, doch im naechsten Moment sagte ich mir: Ruhe bewaren.Warum soll ich mich ueber diesen kleinen Scheisser aufregen.
Der Bus zur Ausgangsstelle der Wanderung fuhr erst um 12 Uhr. Was soll´s: Ich war eh zum Laufen hier. 2 km waren es – no problem.
So begann meine erste Allein-Wanderung
und sie dauerte 6 Stunden.
Die Einzelheiten moechte mir hier ersparen: Es sei nur gesagt, dass die Strecke recht unspruchsvoll war: mit recht steilen Passagen, mit Wandern im Bachlauf – wobei der Bach und der Weg mitunter eins waren.
Dort und anderswo musste man sich z.T. mittels Ketten noch oben oder unten Hangeln. Die Slowaken haben wirklich einen ausgesprochen ungewoehnliche Stil.
Das Fahrradfahren ohne Helm wird bestraft, aber Streckenfuehrung der Wanderwege scheint legal zu sein. Der Rat des tschechischen Maedchens des ersten Abends, vorsichtig zu sein, war nicht unbegruendet. Immerhin sind die Wege gut zu finden und markiert.
Fazit des Tages: Mit dem Wetter hatte ich Glueck. Bis auf ein paar Tropfen war es herrlich. Die Gegend sowie die Landschaft absolute spitze.
Aber auch: Peter hat mit seinen Anmerkungen recht. Es ist quatsch mit vollem Gepaeck solche Strecken zu laufen. Denn ich war heilfroh nicht mehr tagen zu muessen als mich selbst und das kleine Daypack auf meinen Ruecken. Auf der Wanderung habe ich meinen Koerper dermassen beansprucht, dass mir vor lauter Anstrengung die Haende zitterten. Deswegen werde ich versuchen mit dem naechsten CouchSurfing Kontakt - Branko - zu vereinbaren, von dort aus Tagestouren zu unternehmen oder vielleicht mal einen Tag auf einer Huette zu verbringen. Alles andere ist vermutlich Selbstmord. Denn die Tatra geht viel heftiger ab, als die Malá Fatra.
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