the blue moon

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Sonntag, 16. Mai 2010

14.05.10 Poprad und der erste Tag in der Tatra

Recht zeitig, um viertel vor 7, stand ich auf, um eine erste Wanderung in die Tatra zu unternehmen. Es schuetete wie aus Eimern. Egal, dachte ich, ich gehe in die Berge. Sei das Wetter wie es ist.
Die naechste Moeglichkeit fuer die See-Tour, die ich mir fuer heute vorgenommen hatte, bot eine Busverbindung um 8:35, die Branko mir am vorhergehenden Tag rausgesucht hatte. Die passende Bushaltestelle habe ich besser gefunden als gedacht.
Am See angekommen regnete es nicht mehr: Immerhin etwas, dachte ich. Der See war schoen. Aber die Bauten drumherum: Absolute Scheisse. Trotzdem genoss ich es, um den See zu wandern. Immer wieder boten sich wunderbare Spiegelungen der meistens in Wolken gehuelten Berge im See. Ausserdem war es herrlich ruhig. Schon waehrend der Seeumrundung spaehte ich die gelb gekenntzeichnete Route aus, die ich sofort im Anschluss erwandern wollte.
Nach etwas mehr als 1 h setzte der Regen wieder ein. Zeit die mitgebrachte Regenhose anzuziehen. Und das war auch sinnig. Die Tour war zwar schoen aber feucht und spaeter beim Abstieg auch kalt. Unterwegs machte ich einige Aufnahmen. Die ersten Kontakte mit Mitwanderern, nahm ich in alter Tradition auf. - Lutz wird jetzt vermutlich schmuzeln. Denn einzig er weiss was ich meine. - Es sei bemerkt, es waren alle samt Deutsche. Erst spaeter, als ich mich schon daran gewoehnt hatte nur Deutsche zu treffen, begegneten mir ein paar Tschechen. Die scheinbar dort Modeaufnahmen machen. Denn der Fotograph lag trotz stetigem Regens im Schlamm und Fotographierte die Maedels, wie sie um eine Felsecke bogen. Bei der Gelegenheit, sprach ich die hohe Todesrate der Tschechen in der Tatra an. Worauf der Angesprochene sagte, dass seinen nur Geruechte aus der Zeitung. - Wie sich spaeter im Gespraech mit Branko herausstellte, ein Thema, worauf man die Tschechen besser nicht anspricht. Denn die Slowaken machen sich diesbezueglich immer ueber die Tschechen lustig, was diese wiederum gar nicht moegen. Schliesslich sehen sie sich als der grosse Bruder; und ueber den lacht man nicht.- Als ich gegen 13 Uhr wieder die Zivilation erreichte, war ich froh in einem der schecklichen Hotels mir meine Haende an einen heissen Tee zu waermen und auf das bestellte Menue zu warten. Anschliessend ging zum Bahnhof, um den Rueckweg mit der Bahn zu absolvieren. Ein zwar etwas lautes aber schoenes Vergnuegen. Die Bahn an einem Stahlseil befestigt fuhr kaum schneller als 20 km/h. Was ausreichend Musse zur Betrachtung der Landschaft bot. Kaum aus dem Zug ausgestiegen, kam mir Branko entgegen: er gehe jetzt nach zuhause, teilte mir mit, und ich koenne jederzeit kommen. O.k., sagte ich, doch wolle erstmal nach einen anderen Internetcafe suchen, teilte ich ihn mit. Nachdem ich mehrere Passanten erfolglos gefragt hatte, erkundigte ich mich nach der Bibliothek. Denn wenn man in Zilina ins Internet kommt, muss das doch auch hier in der Bibliothek moeglich sein. Doch auch dieses Vorhaben war nciht von Erfolg gekroent. Auf keinen Fall, wollte ich wieder in dieses drecks Internetcafe, dachte ich. Und betrat, zu guter letzt, ein Museum. Denn in einer solchen Kulturstaette wird man doch wohl wissen, wo sich die staedtische Bibliothek befindet. Kaum die Tuer durchschritten, strahlte mich eine freundliche aeltere Dame an. Da sie weder Deutsch noch Englisch sprach, und sie mich schon als Besucher in die Halle bat. Sonst kein andere Besucher zu sehen war, wollte ich sie nicht enttaeuschen und kaufte ihr schliesslich eine Eintrittskarte fuer 2 Euro ab. Auch gab sie sich sonst sehr viel Muehe. Reichte sie mir einige englisch bedruckte Seiten. Aus denen hervor ging, wann das Museum gebaut wurde, welche Exponate sich dort zu finden, usw. Ansonsten bot das Museum wenig was man nicht schon wo anders gesehen hat. Die Ausstellung war ein wenig cross-over: Von Neantaler aus der Tatra, ueber traditionelle Wohn-und Kleidungsweise, ein paar oertlich gefundene antike Waffen, ausgestopfte Tiere sowie Utensilien aus dem letzten Krieg. Beim verlassen des Museums versuchte ich noch mal die Dame zu fragen, wo die Bibliothek ist. Doch auch ihrer Beschreibung folgend, fand ich keine Bibliothek. Gegen 17:30 gab ich frustriert auf und ging zu meinem derzeitigen Heim.
Der Abend war dem Tag entsprechend kacke. Mit Andre wurde ich ueberhaupt nicht warm. Ein absolut reservierter und irgendwie auch arroganter Junge. Als wir um 22:30 schlafen gingen, war ich froh auf dem Sofa die Augen zu schliessen. In der Hoffnung dort besser schlafen zu koennen.

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