the blue moon

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Sonntag, 16. Mai 2010

13.05.10 von Zilina nach Poprad

Nach dem Fruehstueck begab ich mich also mit Sack und Pack auf die Reise nach Poprad. Wobei zunaechst der Gang zur Post anstand, um das Paket los zu werden.
Bei der Post verlief alles genauso wie befuerchtet: Da ich nicht wusste an welchen Schalter ich mich anstellen muss, war es natuerlich zunaechst der Falsche. Denn Schalter den ich waehlte war nur dazu da Pakete abzuholen. Die Frau, die auf mein Klingeln hin erschien, gebaerdete sich maechtig ueber meine Unwissenheit. Sie machte mir klar, dass ich zun Nachbarschalter gehen muss. Ein paar Schritte weiter, schaute sie aus der Lucke und klingelte. Daraufhin kam eine andere Frau, die ebenfalls mit ausladenden Gebaerden, das Paket abschaetzend in den Haenden hielt. Schliesslich deutete sie auf dem Schalter gegenueber. Dort in die Schlange gestellt, korrigierte eine Kundin mein Standpunkt und wiess auf dem Nachbarschalter, an dem ich sofort bedient wurde. Die Dame dort stellte das Paket au die Waage und nannte mir den Preis: 11 Euro. Wau, dachte ich. Und zahlte mit einem unsicheren Gefuehl nicht beschissen worden zu sein. Die Dame klebte auch sogleich eine Unmenge von Briefmarken auf das Paket. Vermutlich habe ich jetzt einen ziemlich schweren Brief von etwas mehr als 1,8 kg verschickt, dachte ich. Was soll es, weg ist weg. Hauptsaechlich es kommt bei Achim an.
Nach der Post Aktion kam ich zufaellig an einen Mammut-Laden vorbei. Gerade in der richtigen Stimmung, ging ich dort hinein, um meine seit kuzem knarrenden Schuhe zu reklamieren. Kaum im Laden wollte eigentlich auch schon wieder gehen. Den ich musste ueber mich selbst Lachen, was fuer einen Schwachsinn ich hier abziehen will. Doch da kam auch schon der Verkaeufer auf mich zu und der liess mir keine andere Wahl. Also sprach ich mein Anliegen an. Eine weiterer Verkaeufer wurde hinzugezogen. Nach kurzer Inspektion der Schuhsohle, waren wir uns alle darueber, dass man eigentlich nichts machen kann. Mit einem Fote von den Beiden verliess ich wieder das Geschaeft.
Am Bahnhof kaufte ich die Fahrkarte und kurze Zeit spaeter bestieg ich auch schon den Zug nach Poprad. Ich waehlte ein Abteil mit einer Nonne, weil ich mir sicher war, dass meine Sachen dort niemand anruehrt, waehrend ich die Toilette aufsuche.
Das Wetter war schoen und die Aussicht herrlich. Ploetzlich tauchten 2 uniformierte Polizisten auf. Sie waehlten das Nachbarabteil fuer ihre polizeiliche Massnahme. Dort, habe ich schon beim Vorbeigehen gesehen, befanden sich 2 Zigeuner. Die Polizisten notieren sich die Personalien von den Beiden. Erwaehnt sei an dieser Stelle nur, wie sich sich auch im weiteren Besuch des Landes bestaetigt, es existieren unbedingte Schwierigkeiten mit den Gypsis. Keine Ahnung was die Beiden verbrochen haben: Vielleicht fuhren sie schwarz. Doch der Verkaeufer, der anschliessend in jedem Abteil die Tueren aufriss, um sein Zeug zu offerieren, ging an dem Abteil der Gypsis ohne Anstalten vorueber. Ansonsten genoss ich die Fahrt sowie die Aussicht auf das Panorama.
Per SMS stellte sich heraus, dass Branko mich erst um 17:30 nach der Arbeit am Busbahnhof treffen kann. So inspizierte ich nach der Ankunft die Stadt. Fand ein Geschaeft indem ich mir 2 Broetchen kaufte und auch ein Internetcafe, mit den landestypischen Maedels. Mit der hatte ich auch prommt Aerger: Als es ans Bezahlen ging, schaute ich sicherheitshalber auf die Anzeige des Computers, der mir eine Surfzeit von 1,5 h anzeigte. Adam Riese haette bei 2 Euro die Stunde, £ Euro verlangt. Das Maedel wollte 3,70 von mir. Jede Diskussion war natuerlich ueberfluessig, die Maschine hat die Summe ausgespuckt und die musste bezahlt werden. Das Maedel mit landestypischer Gusche, beharrte auf den Betrag. Ich zahlte schliesslich mit einem Grummeln im Bauch. Kein guter Start in Poprad, dachte ich.
Ein wenig frustriert und jeglicher weiteren Lust an einer weiteren Stadterkundung beraubt, ging ich zum Busbahnhof, um dort 1,5 Stunden auf das Eintreffen von Branko zu warten.
Ich malte mir aus, dass Branko mich mit einem Auto abholen kommt. Um 17:40 Uhr war Brankos Eintreffen 10 Minuten ueberfaellig. Womit es an der Zeit war aktiv zu werden. Vielleicht war die letzte Ecke des Busbahnhofs doch nicht so gut gewaehlt. Unsicher machte ich mich mit meinem Gelumpe auf dem Weg, um Ausschau nach Branko zu halten. Kurze Zeit spaeter entdeckte ich einen Typen, der selbst ein wenig verloren dreinschaute. Das muss Branko sein, dachte ich. Entschlossen ging auf ihn zu. Natuerlich hatte er mich auch schon bemerkt, den ich war ja mit meinem Zeug quasi nicht zu uebersehen. Also gingen wir fragend aufeinander zu: Es war Brank. Nach kurzem Geplaenkel stellte sich heraus, dass sich seine Wohnung in unmittelbarer Naehe des Treffpunktes befindet. Wohin auch schon sofort unterwegs waren. Branko lebte zusammen mit seiner Freundin Kadri in einem Neubau von 4 Etagen. In einer Wohnung, die eigentlich einer gewissen Anna gehoert, ich spare mir weitere Einzelheiten. Die Wohnung ist modern eingerichtet und natuerlich sauber. Beide: Kadri und Branko, machen einen netten, aber reservierten Eindruck auf mich. Erschwerend sind sicherlich meine fehlenden Sprachkenntnisse. Noch nicht anwesend war Andre aus Kolumbien: Der weitere CouchSurfer. Wir teilen uns fuer die kommenden 2 Naechte das Wohnzimmer. Wobei nur ein komfortabler Schlafplatz auf dem Sofa zur Verfuegung steht. Aber dass war mir ja bekannt Nachdem wir ueber Indien gequatscht haben, wo die Beiden nach einer Trapp-Tour bis Maerz mehrere Monate verbracht haben, beschloss ich erstmal etwas Essen zu gehen. Im Aufbruch begriffen, schellte es: Es war Andre. Anyway, ich gehe jetzt was Essen. Unten, vor der Tuer, zeigte mir Branko noch die richtige Schelle und ausserdem machte ich mich noch kurz mit Andre bekannt.
Das von Branko empfohlende Lokal war fuer mich nicht zu finden. Also ging ich in das naechst Beste. Der Wirt sprach Deutsch, was es fuer mich einfacher machte. Unmittelbar nach dem Essen, was o.k. War, machte ich mich auf dem Rueckweg. Zurueck in der Wohnung gestaltete sich fuer mich der Abend ein wenig zaeh. Alle sprachen miteinander Englisch. Ich gab mir reichlich Muehe, doch die reichten nicht unbedingt, um dem Gespraech entscheidende Impulse zu verleihen.
Als es Schlafenszeit war, einigte ich mich mit Andre, dass es diese Nacht und ich die Folgenden auf dem Sofa verbringe. Somit konnte weitere Teile meines Equipments ausprobieren: Den Schlafsack und die aufbrasbare Schlafunterlage.
Die Nacht war fuerchterlich.

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