the blue moon

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Dienstag, 22. Juni 2010

21.06.10 Tulcea nach Sfantu Gheorghe

In Rumaenien existieren 2 Sfantu Gheorghe - alle werden vermutlich wissen, dass ich im Donau-Delta unterwegs bin.
Fuer den Montag habe ich eigentlich mit dem Kollegen von Tora - George - vereinbart, dass er morgens, wenn er in sein Buero geht, mal bei mir an die Tuer klopft. Sein Buero ist im selben Haus, er muss nur die Treppe hoch. Der Grund der Aktion liegt in der wesentlich besseren Uebertragungsrate seines Rechners. Damit ich ein paar Couchsurfingsachen erledigen kann. Mit dem Rechner in der Wohnung ist da nichts zu reissen. Jeder weiss wie beknackt es ist, Dinge mit einem Rechner erledigen zu wollen und man sitzt davor - versucht es immer wieder - und es will und will nicht funktionieren: So erging es mir am Sonntagnachmittag. Als spaeter am Sonntag erfahren habe, dass das die Faehre erst um 13:30 geht, hatte ich schon den Plan in Georges Buero meine Angelegenheiten zu erledigen. Denn so richtig viel hat er nicht zu tun ...
Der Montagmorgen wechselte so langsam in den Vormittag und ich war ich schon ein wenig entaeuscht, dass George nicht kam. Wage hatten wir 9 Uhr vereinbart. Doch die Kollegen muessen sich immer bis tief in die Nacht herumtreiben und schaffen es nicht zeitig ins Bett zu gehen. Gegen 11 beschloss ich erstmal ein wenig Obst und Geld zu besorgen. Im Geschaeft rief Tora mich - da war es auch schon 11:15. Mit ihn vereinbarte ich mich kurz darauf zu treffen. Tora rief George an - der hatte wohl tatsaechlich uergend etwas berufliches ausserhalb seines Bueros zu erledigen. George haendigte uns den Schluessel zu seinem Buero aus - usw.
In der kuerze der Zeit konnte ich nur wenig schaffen. Zudem gab es Schwierigkeiten mit der Couchsurfing-Seite: Aus einen voellig unterverstaendlichen Grund konnte man keine korrekten Anfragen stellen. - Manchmal ist der Wurm drin: Wer weiss, was dass wieder zu bedeuten hat?
Tora begleitete mich zum Boot. Zum Abschied vereinbarten wir, dass wir uns am Mittwoch noch mal sehen, wenn ich wieder komme. Leider war nicht in Erfahrung zu bringen, wann am Mittwoch die Faehre zurueck geht (wieder so eine Rumaenien Geschichte ...). Ich habe auf jeden Fall fuer mich beschlossen, am Mittwoch unmittelbar nach Ankunft weiter nach Constanta zu fahren. Da wir nicht wissen konnten, wann ich in Tulcea eintreffe, werde ich Tora eine SMS mit der Ankunftszeit mitteilen.
Leider war es eins von den Schnellbooten - wo man wenig Moeglichkeiten hat von der Reling aus die vorbei ziehende Landschaft zu beobachten - das nach Sfantu Gheorghe fuhr. Trotzdem sollte die Fahrt etwa 3 Stunden dauern. Auf dem Boot sah ich ein junges Paearchen mit einer Karte hantieren. Da wollte ich doch gern mal ein Blick drauf werfen. Eventuell wollte ich naemlich von Sfantu Gheorghe nach Solina (oder so aehnlich) laufen. Da interessierten mich natuerlich die Details.
Als ich die Beiden ansprach stellte sich heraus: es waren Deutsche! Nach kurzem Geplaenkel, vereinbarten wir fuer morgen mal zu schauen, ob wir nicht gemeinsam eine Bootstour im Delta unternehmen. Wuerde fuer alle Beteiligten guenstiger werden.
Als wir das Schiff verliessen, notierte ich mir die Telefonnummer von Micha mit der Ansage ihn spaeter zu kontaktieren. Ich hatte am Vormittag noch mittels Tora in einer Pension im Ort angerufen. (Auch weider eine der Rumaenienstorys: Im Internet habe ich die Seiter des Ortes gefunden. Darueber kam ich zu einigen Pensionen und damit zu der Telefonnummer. Als Tora anrief war die Nummer falsch. Doch der Teilnehmer wusste die richtige Nummer) Da habe ich mir die Modalitaeten bestaetigen lassen: 90 Lei die Uebernachtung ink. Halbpension - fand ich o.k.
Am Anleger ging auf eine Gruppe zu, die offensichtlich einheimisch waren, um zu fragen wo sich Pension befindet. Daraus resultierte eine Richtungsangabe. Da ich mittelerweile mit solch vagen Angaben umzugehen weiss, fragte ich gleich den naechst Besten. Gleiche Angabe! Gut dann werde ich mal eine zeitlang laufen (bei gefuehlten 40 Grad). Nach 200m wurde mir die Geschichte aber schon wieder zu komisch. Ich beschloss in einer anderen Pension nachzufragen: Es fand sich kein Ansprechpartner.
Weitere 50m - sah ich einen Typen am Gartenzaun haengen. Der gab mir die erste glaubwuerdige Auskunft: Die Pension befindet sich im Zentrum des Ortes! Aber ich koenne auch dort Uebernachten, fuer 75 Lei ink. Halbpension. Evt. spaeter, gab ich zurueck. Denn zunaechst wollte ich schauen, was mit der anderen Unterkunft los ist. Ausserdem erschien mir das Zentrum des Ortes attraktiver zu sein. Als auf dem Rueckweg an einer Aussengastronomie (mit Publicviewing)
vorbei kam, beschloss ich dort noch mal nach zu hacken. Ein junger Mann aus einer Gruppe ergriff sofort die Initiative und das Telefon. Das Telefongespraech ergab, dass gleich jemand kommt um mich abzuholen - wunderbar, dachte ich.
Mit der Frau, die dann erschien, ergab sich unmittelbar darauf ein schwieriges Gespraech (wegen der Sprachkenntnisse) wegen der Kosten. Sie verlangte 110 Lei fuer die Unterbringung. Zuerst verstand ich, die haetten keine Zimmer mehr - nur noch fuer 110 Lei. Nach einigen hin und her, machte ich ihr klar, wir gehen erst mal zur Pension. Von der Kneipe waren es nur 100m. Dort angekommen wurde rein optisch schnell deutlich - viele Gaeste waren hier nicht (nicht dass ich jetzt falsch verstanden werde, die Herberge machte einen durchaus guten Eindruck). Da tauchte ein Knabe auf der ein wenig englisch sprach. Auch wurde ein Telefongespraech gefuehrt: Nach einigen hin und her waren wir uns einig: 90 Lei und gleich gibt es erst mal was zu Essen. Das Zimmer ink. Bad war gut. Es gab 3 Betten dafuer aber keinen Schrank. Was die Rumaenen sich vorstellen - dachte ich. Glauben die, die Leute Reisen ohne Gepaeck an? Egal, fuer mich war das Zimmer genau das Richtige - auch war es kuehl!
Nach dem Essen unternahm ich eine Expedition im Ort: Ein absolutes Drecksnest! Die Strassen waren aus Sand bzw. aus Staub. Was wirklich einen guten Eindruck machte. Sowas wie Wegweisser gab es nicht - und die wollen Touristen im Ort haben, dachte ich. Die erste Richtung die ich einschlug, endete an einer Muehlkippe. Der 2. im Schilf. Der 3. ... Da hatte ich die Schnauze voll! Ich beschloss heute gar nichts mehr zu machen. Nachdem ich mir die Fuesse gewaschen hatte ging ich um 20 Uhr ins Bett.

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