the blue moon

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Dienstag, 29. Juni 2010

28.06.10 Balchik





Fuer 8:30 war Fruehstueck vereinbart – das klappte. Der erste Kaffee wurde mir gereicht. Ich verlangte Milch und bekam 2 kleine Plastikbecher mit Kaffeemilch: Die Milch hatte schon einen “Stich”. Nach dem ersten Kaffee, bat ich um einen weiteren Kaffee: Die Milch verpflockte unmittelbar im Kaffee. Deswegen bat ich um einen neuen Kaffee mit am Besten: Frischmilch. Die Milch war auch nicht einwandfrei, aber ich sagte nichts mehr. Nach dem Fruehstueck reichte mir die Tochter des Hauses (die ein wenig englisch sprach) einen Zettel – ich sollte fuer 2 Kaffee = 3 Leva sowie die extra Milch 0,60 Leva zahlen! Da platzte mir erneut der KRAGEN! Und – das koennt mir glauben, ich fuehlte mich in dem Augenblick wirklich nicht gut. - Ich schrie sie schon fast (auf englisch) an: Was dass den schon wieder soll! Erst ist das Zimmer eine absolute Zumutung! Wo jeder “normale Deutsche” sofort das Geld zurueck verlangen und das Haus verlassen wuerde. Dann soll ich auch noch ohne dass es bekannt war, fuer schlechten Kaffee bezahlen. - Sie gab die Erklaerung: Das ist Bulgarien. Gar nichts! Sagte ich, und schmiess ihr den Zettel entgegen. Dabei machte ihr deutlich, nicht gewillt zu sein hier als Kuh aus Deutschland zu fungieren, die man ohne scheu und gnadenlos melken kann.
Nachdem ich mich fuer den Wutausbruch halb entschuldigte, schaute ich mir 2 andere Zimmer an: Im ersten stank es nach Desinfektionszeug.
Ich parkte meine Sachen im neuen Zimmer – dabei hatte ich die freie Wahl, denn ich war der einzige Gast! Anschliessend machte ich mich auf dem Weg nach Balchik. Schon nach kuezer Zeit auf der Strasse merkte ich, dass sich mein Blutdruck wieder im Normbereich befindet. Scheinbar habe ich auf meiner Reise schon ein etwas dickeres Fell bekommen. Zuvor haben mich solche Aggressionsausbrueche immer den ganzen Tag beschaeftigt: Gutes Trainig fuer Indien, dachte ich.
In Balchik wollte ich einen erneuten Versuch starten mir ein Fahrrad auszuleihen. Denn nach wie vor wuerde ich gerne zum Cap fahren. Am Tag zuvor hatte ich schon mit einen Spunti verhandelt: Unter den Schrottkarren die er anbot (fuer unglaubliche 3 Leva die Stunde), war ein Fahrrad was ich fuer brauchbar hielt. Bei den Verhandlungen nannte ich ihn relativ schnell mein Preis = 15 Leva fuer 2 Tage. Er war zunaechst einverstanden. Als ich ihn das Geld aber nicht passend geben konnte, sondern nur 20 Leva hatte. Sah mal seine Gedanken foermlich: Er dachte vermutlich – ich soll 5 Leva wieder zurueck geben. Wo ich doch eigentlich 3 Leva die Stunde verlange. Daraufhin war das Geschaeft geplatzt. Haette ich das Geld passend gehabt waere alles glatt gegangen.
Es gab noch einen weiteren Fahrradvereleih an der Uferpromenade. Hier schlug ich nach dem Zoegern meines Verhandlungspartners (der Preis betrug hier ebenfalls 3 Leva die Stunde) meine feste Vorstellung von 10 Leva vor. Nach Ruecksprache mit dem Chef sollte auch hier kein Geschaeft zustande kommen.
Deswegen beschloss ich zunaechst in die Touristeninfo zu gehen: Hier stellte sich heraus, dass es keine weiteren Fahrradverleihe im Ort gibt. Aber es existiert eine Busverbindung zum Cap. Der Bus fuhr 2 mal am Tag. Wobei der 10 Uhr Bus schon laengst weg war und der 17 Uhr Bus erschien mir ein wenig spaet. Auch erhielt ich Infos ueber alle Busverbindungen vom Ort ausgehend. - Das war doch schon mal ganz gut, dachte ich. Mit dem Wissen ging zum Internetschuppen: In dem Ort gab es tatsaechlich ein Schuppen, von dem aus man auch ohne PC online gehen kann! Puhhh, und den Laden habe ich nach viel Fragen, schon am Vortag gefunden: Es war nicht leicht, dass koennt ihr mir glauben.
Im Internetschuppen erledigte ich meine Couchsurfingangelegenheiten. Fuer Varna hatte ich eine Couch. Ein Deutschen namens Stefan, der sich ebenfalls auf Weltreise befindet, werde ich aller voraussicht nach spaeter in der Naehe der tuerkischen Grenze treffen. Na ja, dass war doch schon mal ganz gut. Da sich mit dem Rechner, mit der kyrillischen Schrift, einige Fragen ergaben, sprach ich meinen intelligent aussehenden Nachbarn an. Dieser war Amerikaner, hatte aber schon ein wenig Erfahrungen. So kammen wir ins Gespraech und ich fragte ihn, ob nicht Lust haette mit mir ein Kaffee zu trinken. Wir sind anschliessend ein Bier trinken gegangen und haben uns bestimmt 2,5 Stunden unterhalten. Zwar habe ich nicht alles von dem verstanden was er mir erzaehlte (z.B. nicht welche Art von Wissenschaft er betreibt), Trotzdem war es kein einseitiges Gespraech. Im Gegenteil: Ich habe einiges zum Besten gegeben und nicht nur Muell, dass koennt ihr mir glauben.
Da es schon im Internetschuppen anfing zu regnen – der Tag begann mit wirklich tollen Wetter – und auch nicht mehr recht schoen werden wollte. Ging ich nach der Konservation bei bewoelkten Himmel in der oberen Stadt spazieren. Als es wieder anfing zu tropfen, schaute ich mich nach einen moeglichen Unterschlupf um. Dabei bemerkte ich eine Gruppe von Schuelern, die sich auf eine Haus zu bewegten. In dem Haus befand sich ein Saal der schon recht gut mit weiteren Kindern gefuellt war. Hier fand irgendwas statt. Und das schaute ich mir eine Zeitlang an. Ich kam nicht recht dahinter was es war: Es wurde eine ganze Menge honoriert. Leute standen auf und es wurde geklascht. Ein kleiner Junge spielte recht beachtlich fuer seine Groesse Akkordeon. Diverse Kinder erhielten eine Auszeichnung – wobei sie sich vor dem vollen Saal verbeugten. Und alle klaschten recht brav. Es war schon bemerkenswert: Die Jugend hier scheint ein wenig anders zu sein, als unsere Jugendlichen.
Nach etwa 1 Stunde begann die Geschichte aber fuer mich langweilig zu werden. Deswegen ging ich nach nebenan in die Kneipe, wo ich mir die Hollaender gegen Slovaken anschaute. Nach dem Spiel begab ich mich auf den Rueckweg zum Hotel.

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