the blue moon

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Dienstag, 1. Juni 2010

29.05.10 Beius und weiter nach Padis in die Berge


Ruecklickend werde ich mal kurz was zu den letzten Tagen schreiben. Denn heute ist schon Dienstag und seit der letzten Moeglichkeit online zu gehen ist natuerlich viel passiert. Mehr als ich jetzt schreiben koennte ...
Am Samstag war mir ja schon klar, dass ich jetzt zusehen muss wie weiter geht. Ein Bus faehrt nicht - es ist eine absolute Katastrophe mit den Bussen und ueberhaubt mit den oeffentlichen Verkehrsmittel hier. Keiner weiss wann ein Bus - hatte ich glaube ich schon erwaehnt - es ist wirklich fast durchgehend so. Nur Insider wissen Bescheid. Also es ist kein Wunder, dass in diesem Land nichts vernuenftig laeuft; die Leute keine Arbeit haben. Das ueberhaupt auslaendische Firmen, bei dieser miesen Infrastruktur sich ansiedeln, ist mir ein Raetzel.
Gegen 10 Uhr stand ich recht froh gestimmt an der Strasse und hielt den Daumen raus. Zuvor habe ich uebrigens noch ein Adappter fuer die bekackte SD-Karte gekauft, um euch auch visuell auf dem Laufenden zu halten. Keine 10 Minuten spaeter hielt einer an und wollte von mir Geld. Fuer das Bringen in ein Nest vor dem Aufstieg in die Berge verlangte er 30 Lei und wollte auch nicht mit sich handeln lassen. Dazu muss ich sagen: ich bin wirklich kein guter Geschaeftsmann vermutlich werde ich im Laufe meiner Reise immer zu viel zahlen. Als ich spaeter meinen Bekanntschaften die Summe nannten, meinten alle, das sei Wucher. Ehrlich gesagt, ich fand es ganz angebracht. Die Fahrt dauerte bestimmt annaehernd 1 Stunde. Wobei zuletzt die Strasse eine absolute Zumutung war: Ein Schlagloch folgte dem naechsten. Und da der Typ es auch schnell hinter sich bringen wollte, ist er staendig in eines hinein gerast. Verbunden mit einem Fluchen auf den Lippen und einem Gegrummel, worauf er sich da hat eingelassen. Der Dialog unterwegs war recht karg. Eins ist mir aber in Erinnerung geblieben: Auf die Antwort, dass ich allein Reise - vor allem, was fuer eine Frage, war dass nicht offensichtlich - zog er mit Gebrabbel, das ich nicht verstand, den Daumen von einer Seite der Kehle zur anderen. Das Maedchen aus dem Intercafe gestern, hat auch schon so Andeutungen gemacht.
Auf jeden Fall, in einem Ort von dem Ort, hielt er an ein Cafe an, um den Herumstehenden zu erzaehlen, in was fuer einer Mission er unterwegs ist.

Alle schauten recht skeptisch, Frauen 20 m weit weg, riefen mir winkend zu. Ich dachte erst, die rufen nicht nach mir, sondern nach jemand anderen, hinter mir. Dann macht der Eine - der zwielichten Gestalten - Gesten, die einem Busen aehnlich sahen. Ich schuettelte nur den Kopf und nach einer Zigarette des Fahres ging es dann weiter. Die Strassenverhaeltnisse wurden nicht besser. Der Fahrer immer schlechter gelaunt. Also der Wagen hat schon ganz schoen gelitten. Dann er hielt er an und teilte mit mit, dass wir am Ziel sind. Eine Pension war zu sehen, sonst nichts. Dann fuegte er noch hinzu, wenn ich ihm 30 Euro gebe fahre er mich nach Padis. Das Angebot habe ich dankend abgelehnt. Und weg war.
Ich habe mich erstmal hingesetzt und eine Kleinigkeit von dem Obst gegessen, was ich zuvor noch gekauft habe. Nachdem waehrend des Mahls kein Auto kam, ausser der Besitzer der Pension. Dachte ich, das war's wohl mit der Tramperei fuer heute. Aussedem wollte ich ja sowieso Laufen.

Also das Gepaeck geschulter und los ging es.
Nach etwa 1,5 h machte ich die erste Pause. Das war gut so: Denn ich merkte schon die Anstrengung und nach kleinen Rast ging es gleich wieder viel besser. Obwohl, der Marsch, d.h. der Aufstieg mit dem Geschleppe, insgesamt besser zu ertragen war als ich vorher befuerchtet hatte.
Eine weitere halbe Stunde spaeter fing es an zu regnen: Regenklamotten an, Regenschutz ueber den Rucksack und weiter ging es. Und was soll ich euch sagen, es war gar nicht schlimm, dass es regnete. Ich war schon so aufgeheizt, wahrscheinlich auch durch die Endorphine, dass es mir nichts ausmachte. Natuerlich kam zwischen durch auch mal ein Auto, und ich hielt auch weiterhin den Daumen raus. Aber Essig war's. Als der Regen schon haeftiger wurde kam wieder ein klein Lastwagen. Der hielt ploetzlich. In der Fahrerkabine war kein Platz. Doch der Fahrer machte mit deutlich, dass ich hinten auf die (Ueberdachte-)Pritsche soll. Die Plane zur Seite geschlagen - kamen ein Mann, eine Frau sowie ein Junge mich angrinsend zum Vorschein. Die Fahrt nach oben war extrem wackelig und dauerte ewig. Unterwegs wurde der Regen immer heftiger. Als wir endlich oben ankamen, artete der durchgehende Regenschauer zu einem Wolkenbruch aus und ich bedankte mich heftig bei dem Fahrer...
Nachdem der erste selbstgebrannte Schnaps schon im Wagen getrunken war, gab es dann nach mal einen Nachschlag.

Das Gelaende war mit ein paar Huetten und gezimmerten Ueberdachungen ausgestattet. Die 4-5 Zelte, die sonst herumstanden gaben im Regen ein wirklich trauriges Bild ab. Dieses Carbana (oder so aehnlich) war nicht mein eigentliches Ziel. Padis, mein Ziel, war noch 1 h Fussmarsch, machte mir mein Mitfahrer deutlich. Da kam aus einem Unterstand mit Sitzgelegenheit bei einer Huette, ein Mann durch den Regen auf uns zu gelaufen. Der sprach mich sogleich auf englisch an. Er sagte, dass nach Padis gleich ein Wagen faehrt und ich dort schon erwartet werde. Ich koenne zwar auch hier bleiben, aber es sei nicht ganz so gemuetlich und komfortabel - fuegte er hinzu. Ich bedankte mich, entschloss mich zugleich den Lift nach Padis zu nehmen.

Denn ich sah mich schon, mein Zelt im Regen aufbauen - alles nass und gar nicht trocken werdend und so weiter. Nee, dass konnte ich mir jetzt nicht ziehen. Obwohl die Leute nett und lustig waren. Zugleich wurde ich in ihrem Kreis aufgenommen; Schnaps wurde gereicht; es wurde viel gelacht.
Die Fahrt nach Padis, dieses Mal sass ich vorne in einem Kleinbus voller Schueler, dauerte auch noch mal eine Stunde. Da dachte ich, Gott sei gedankt, dass ich diesen Weg jetzt nicht noch Laufen muss. Der Ort war auch ein Carbana, allerdings mit eine ganze Menge fester Steinhaeuser versehen.

Die Pension, wo mich das Maedel aus dem Internetcafe einmietet hat, befand sich teilweise noch im Rohbau. Das Zimmer war ein absolutes Kabuff. Fuer die vereinbarten 80 Lei war dann, auch nur auf mein unglaeufig Nachhacken hin, nur das Fruehstueck inklusive.



Na ja, egal! Dachte ich. Nach dem ich was gegessen habe, und es inzwischen auch mal aufgehoert hat zu regnen, machte ich einen schoenen Spaziergang in der Umgebung und ging zeitig zu Bett.

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