Dienstag, 29. Juni 2010
27.06.10 von Albena nach Balchik
Mein Hotel war im Grossen und Ganzen o.k. Die Fuetterung am naechsten Morgen allerdings nicht. Dabei wurde mir mal wieder deutlich, was mir an solchen Laeden absolut gegen den Striech geht: Man kann einfach nicht entspannt Fruehstuecken oder ueberhaupt Essen. Ein totales Gewussel; jeder will der Erste sein; die Leute packen sich die Teller bis zum Bersten voll … es ist fuerchterlich – keinen weiteren Tag verbringe ich hier, beschloss ich unmittelbar.
Trotzdem liess ich mir die Laune nicht verderben. Wie verabredet war ich um 11 in der Lobby des 5 Sterne Teils. Wo Andrei sich einquartiert hatte. - Er kam nicht – Also rief ich ihn an: Es sei so muede - und wir verabredeten uns erneut um 13 Uhr. Ich beschloss mir das Deutschlandtrickot zu kaufen, was ich am Vortag gesehen hatte. Von 25 auf 23 Leva handelte es es herunter – fand ich o.k. - wird bei uns wahrscheinlich zumindest 60 Euro kosten (auch wenn das Exemplar sehr wahrscheinlich eine Faelschung ist). Es war mir egal – fuer das heutige Spiel gegen die Englaender musste ich auf jeden Fall passend gekleidet sein!
Um 13 Uhr traf Andrei frisch gebuegelt ein. Wir quatschten noch 2 Kaffee und 2 Wasser lang. Andrei ist ein sehr unzufriedener Typ. Leider konnte ich ihn das mangels genuegender Sprachkenntnisse nicht eindeutig und praezise genug vermitteln. Trotzdem finde ich ihn nett und wenn alles so laeuft wie in meinen Kopf geplant, werde ich ihn naechstes Jahr in Santa Rosa besuchen. Sein Kollege war uebrigens Taxifahrer, den ersten wirklich netten den ich bisher auf meiner Reise kennen gelernt habe.
Gegen 15:15 liess ich Andrei mit seinen Depressionen allein und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Wie ich ueber das Personal meines Hotels erfuhr, soll angeblich von dort alle 30 Minuten ein Bus nach Balchik fahren.
An der Bushaltestelle war absolut nichts los. Nur ein elender Taxifahrer stand dort in der Hitze. Der sah in mir natuerlich einen potenziellen Kunden und wollte mich fuer 20 Leva nach Balchik fahren (normal waere 30, wie er ausdruecklich betonte). Da die Zeit schon ein wenig fortgeschritten war, und ich vor dem Spiel noch ein Hotel usw. erledigt haben wollte, liess ich mich erneut auf das Abenteuer Taxifahrt ein. Der Taxifahrer fing auch gleich an mir ein Freund vorzuschlagen, wo ich guenstig unter kommen koennte. Dort angerufen, war dem wohl die Uebernachtungsdauer zu kurz. Etwa 1 km vor Balchik hielt der Taxifahrer an der Hauptstrasse und meinte hier kenne er jemand. Wir stiegen aus, um zu fragen. - War wohl nichts – Am gleichen Ort, nur den Weg hoch befand sich aber ein auch Hotel. Die ca. 150 m beschritten wir gemeinsam. Das Hotel war eine Kaschemme, dass war auf dem ersten Blick zu sehen. Die Wirtin sprach natuerlich keine Fremdsprache. Die Zimmerverhandlungen liefen somit ueber den Taxifahrer. Nach einigen hin und her, einigten wir uns auf 110 Leva fuer 3 Uebernachtungen inklusive Fruestueck. Das Zimmer machte auf den schnellen Blick einen brauchbaren Eindruck. Da ich keine Lust weiter herum zu suchen und der Spielbeginn naeher rueckte, nahm ich das Zimmer. Mit dem Beschluss ging ich mit dem Taxifahrer zurueck zum Auto. Der dachte jetzt wohl seine Schuldugkeit getan zu haben. Deswegen kam jetzt fuer mich eine wirklich unangenehme Situation: Ich musste den Taxifahrer mit vehementen Worten deutlich machen, dass ich jetzt meine Sachen in das Zimmer bringe und er mich anschliessend nach Balchik zu fahren hat – ohne Aufpreis selbstverstaendlich. Dieser meinte natuerlich jetzt schon genug Zeit mit mir verschwendet zu haben und beharrte auf Geld – jetzt und unmittelbar. Ich sagte: Als erstes bringen wir die Sachen nach oben. Es sei erwaehnt der Weg bestand aus einer Steigung und unmittelbar an der Einfahrt befand sich eine Pfuetze. Da sagte der Taxifahrer: Er haette heute sehr viel Geld fuer die Reinigung des Autos ausgegeben und sei nicht bereit durch die Pfuetze zu fahren. Da platzte mir aber langsam der KRAGEN! Es war fuerchterlich – Taxifahrer sind scheinbar mit wenigen Ausnahmen meistens Drecksaecke! Was soll ich sagen: Er fuhr mich nach oben, ich brachte meine Sachen ins Zimmer, und er fuhr mich nach Balchik – ich gab ihn 20 + 2 Leva. Womit ich auch ein wenig meine eigenen Nerven beruhigen wollte.
Kurz vor Spielbeging sass ich allein – im Deutschlandtrickot – auf der Terrasse einer Kneipe und sah das unglaubliche Spiel!!! - Es war schoenes Wetter …
Spaeter ging ich eine halbe Stunde zurueck zum Hotel. Als ich mich im Zimmer befand viel mir der Gestank auf, der mich die ganze Nacht ueber begleiten sollte: Es stank absolut penetrant aus dem Badezimmer nach Gulli! Einfach Klasse, dachte ich …!
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